Eine aktuelle Studie aus den USA hat ergeben, dass ein Großteil der Erwachsenen mit ihren Freundschaften unzufrieden sind und sich wenige, dafür aber tiefe Beziehungen wünschen. Facebook scheint hier auch keine Abhilfe zu leisten.
Soziologen und Psychologen haben nun bestätigt, dass sich besonders die Jahrgänge von 1960 - 1980, also die heutzutage zwischen 30 und 50 Jahre alten, tiefere Freundschaften wünschen. Laut der Studie der amerikanischen Organisation "Lifeboat" sind es 75 Prozent aller Amerikaner, die diese Unzufriedenheit ausdrücken. Etwa 63 Prozent geben obendrein an, in ihren bestehenden Freundschaften eine gewisse Unsicherheit im Umgang miteinander zu erleben. Diese Situation scheint sich im Laufe der Jahre verschlimmert zu haben, da sich bei den Rentnern und 50 - 70-jährigen diese Problematik nicht ganz so gravierend zeigt. Die "Millenials", also um die Jahrtausendwende geborene, scheinen in ihren Freundschaften hingegen schon wieder besser zurechtzukommen. Ist das Beziehungs-Dilemma vielleicht ein Midlife-Problem?
Etwa 68 Prozent aller Amerikaner wünschen sich weniger, dafür aber tiefere Freundschaften. Interessant sind dabei auch die Qualitäten, die diese guten Freunde mitbringen sollten. Als oberste fünf Eigenschaften kristallisierten sich folgende heraus:
Gesucht wird also ein Freund, der zu einem steht, komme was wolle und der trotz seiner Vernunft nicht verlernt hat, lustig zu sein. Eigenschaften, die als weniger wichtig erachtet wurden, sind z. B. dass man ihn überaus oft sieht, er die gleichen religiösen oder politischen Ansichten hat, einem hinsichtlich Karriere nützlich ist oder körperliche Attraktivität besitzt.
Wahre Freundschaft geht bei den meisten also über oberflächliche Dinge hinaus und lässt auch hinsichtlich unterschiedlicher Ansichten keine Probleme entstehen.
Wie die Studie zeigt, scheint auch die Anzahl der Freunde auf Facebook mit der Zufriedenheit und Anzahl richtiger Freundschaften nichts zu tun zu haben. Menschen, die viel auf Social-Media-Seiten unterwegs sind, scheinen sich nicht einsamer zu fühlen als andere. Seiten wie Facebook werden von den meisten nur als Werkzeug angesehen, Freundschaften zu organisieren, nicht um neue Bekanntschaften zu schließen.
Interessant dabei ist, dass Frauen zwar angebeben, Zugang zu tieferen Freundschaften zu haben, im Endeffekt dadurch aber nicht zufriedener sind als Männer.
Welche Lösungen gibt es nun, um mehr Zufriedenheit in unseren Freundschaften zu finden? Die Antwort ist trotz der eindeutigen Studienlage nicht so einfach, da eben diese, laut Lifeboat, genauso viele Fragen aufwirft wie sie beantwortet hat. Einige Indikatoren für Zufriedenheit, laut der Studie, sind z. B. regelmäßiger Besuch von religiösen Zusammenkünften (ein- oder mehrmals pro Woche), konservative Ideologische Einstellung oder Leben in Städten bzw. Ballungsräumen.
Zuletzt werden von Lifeboat fünf Dinge genannt, die jeder tun kann, um seine eigene "Freundschaftssituation" zu verbessern:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gute Freunde wichtig sind. Beziehungen sind am Ende das, was übrig bleiben sollte, selbst wenn wir alles andere verlieren. Ganz egal, wie viele Freunde wir auf dem Papier haben, auf die Qualität der Beziehung kommt es an. Deshalb lohnt sich ihre Pflege.
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